Kuba, das Land der Zigarren und Stromausfälle

 

Eine Reise in die Karibik ist etwas, wovon viele Menschen träumen. Besonders die größte Insel der Karibik, Kuba, ist dabei ein Ziel, auf das viele nicht verzichten wollen. Starke Zigarren, Traumstrände und Stromausfälle. Stromausfälle? Ja richtig, denn neben der paradiesischen Landschaft und den auf der ganzen Welt bekannten, hochwertige Tabakwaren ist Kuba auch für seine unzureichende Stromversorgung bekannt.

Wenn man in Deutschland Angst davor hat, dass im Zuge der Energiewende Blackouts an der Tagesordnung sein könnten, weil die erneuerbaren Energien es nicht schaffen, die Versorgung durch die bald abgeschalteten Atomkraftwerke zu übernehmen, so ist das vielleicht gerechtfertigt, aber im Vergleich zu Ländern wie Kuba doch ein Leiden auf hohem Niveau. Als Tourist wird man es auf der karibischen Insel wahrscheinlich nur nebenbei merken, doch wer sich hier länger aufhält, weiß, dass die kubanische Stromversorgung äußerst störanfällig ist. Von einer Energiewende oder ähnlichem kann noch lange keine Rede sein. Bis es zu einer Wende kommt, muss schließlich die Versorgung allgemein erst einmal klappen.

Fossile Brennstoffe sind größtenteils die Grundlage der Stromversorgung auf Kuba und da das Land nicht genug eigene Ölvorkommen hat, ist man auf Lieferungen aus südamerikanischen Ländern, wie beispielsweise Venezuela, angewiesen. Diese Importe sind zwar beinahe kostenlos, doch ein wesentlicher Teil der Energieversorgung des Landes ist so von anderen abhängig. Es gibt zwar keine Atomkraftwerke in Kuba, doch von erneuerbaren Energien kann auf der anderen Seite ebenso keine Rede sein. In den achtziger Jahren war zwar der Bau eines Atomkraftwerks geplant, doch da einer von Castros Söhnen für den Auftrag zuständig war und verpasste, das Geld richtig einzusetzen, wurde das Projekt schließlich aufgegeben.

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Wenn man sich die verschiedenen Energieträger von Kuba anschaut, so übernehmen fossile Brennstoffe wie Erdöl und Steinkohle 93,9 Prozent der Stromerzeugung. Wasserkraft hat einen Anteil  von 0,6 Prozent, Kernkraft 0 Prozent und Windkraft und Solarenergie einen Anteil von 5,4 Prozent. Die ungleiche Verteilung und die Verwendung falscher Brennmaterialien sind mit dafür verantwortlich, dass es im Land immer wieder zu massiven Stromproblemen kommt. Als vor einigen Jahren das Elektrizitätswerk von Matanza zusammenbrach, musste sogar eine Reihe von Fabriken abgeschaltet werden, weil sich die Stromausfälle häuften.

In der Energiepolitik ist Kuba wie man sieht alles andere als stark. Anders sieht es bei der Produktion von Zigarren aus. Sie gehört zu einem der wichtigsten Handelszweige des Landes und der Export bringt viel Geld ins Land. Das amerikanische Handelsembargo war eigentlich dafür gedacht, die kubanische Wirtschaft zu schwächen. Ganz genau das Gegenteil wurde allerdings erreicht, denn die Zigarre aus Kuba ist dadurch in der ganzen Welt immer bekannter geworden. Dabei sind auch die Tabakindustrie und die Zigarrenherstellung von der Energieversorgung abhängig. Die Kubaner selbst bringt dies allerdings trotzdem nicht dazu, sich mehr Gedanken über ihre Energiepolitik zu machen. Kein Wunder, denn eine Zigarre raucht sich ja auch im Dunkeln.

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