PVT-Module: Lohnt sich die Investition wirklich?

PVT-Module gelten als vielversprechende Innovation in der Solarenergie. Sie erzeugen nicht nur Strom, sondern auch Wärme – und das gleichzeitig. Diese Kombination macht sie zu einer spannenden Alternative zu klassischen Lösungen wie Photovoltaik plus Wärmepumpe. Doch wann lohnt sich die Investition wirklich? Und wo liegen die Grenzen dieser Hybridtechnik? Dieser Artikel liefert fundierte Antworten und hilft bei der Entscheidung.

PVT-Module: Lohnt sich die Investition wirklich?
PVT-Module: Lohnt sich die Investition wirklich?

Das Wichtigste in Kürze

  • PVT-Module erzeugen gleichzeitig Strom (Photovoltaik) und Wärme (Solarthermie).
  • Sie eignen sich vor allem für Haushalte mit ganzjährig hohem Wärmebedarf.
  • Der Anschaffungspreis liegt bei ca. 350–400 €/m², Förderungen sind möglich.
  • Ihr Wirkungsgrad kann bis zu 80 % betragen – abhängig von Standort und System.
  • In der Praxis ist die Kombination aus Wärmepumpe und PV oft effizienter.

Was sind PVT-Module und lohnen sie sich?

PVT-Module lohnen sich nur bei konstant hohem Wärmebedarf – etwa in Hotels oder Wohnhäusern mit großem Warmwasserverbrauch. Für Durchschnittshaushalte ist meist eine Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik wirtschaftlicher.

Wie funktionieren PVT-Module technisch genau?

PVT steht für Photovoltaik und Thermie – also zwei Energieformen in einem Modul. Die Oberseite besteht aus klassischen PV-Zellen, die Sonnenlicht in Strom umwandeln. Gleichzeitig wird die Rückseite des Moduls genutzt, um Wärme zu gewinnen. Dort fließt ein Wärmeträgermedium wie Wasser oder Glykol durch integrierte Kanäle. Diese nehmen die Abwärme der Solarzellen auf, die sonst verloren ginge.

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Der große Vorteil: Die Kühlung der PV-Zellen durch das Wärmemedium steigert deren Effizienz. Im Sommer kann diese thermische Entladung helfen, die Module leistungsstärker zu halten. So ergibt sich ein System, das sowohl Strom als auch nutzbare Wärme produziert – ideal etwa für Heizung oder Warmwasser.

Was kosten PVT-Module und welche Förderung gibt es?

Die Investitionskosten für PVT-Module liegen aktuell zwischen 350 und 400 Euro pro Quadratmeter. Dieser Preis beinhaltet sowohl die Strom- als auch die Wärmeerzeugungskomponenten. Damit sind PVT-Systeme teurer als einfache Solarpanels, aber günstiger als separate Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Die Kosten können durch staatliche Förderprogramme teilweise gedeckt werden.

Förderfähige Projekte erhalten Zuschüsse oder günstige Kredite – insbesondere bei Sanierungen oder Neubauten im Effizienzhausstandard. Wichtig ist jedoch die sorgfältige Planung durch einen Energieberater, da nur bestimmte Systemkombinationen unterstützt werden. Auch regionale Programme können zusätzliche Mittel bereitstellen.

Wie effizient arbeiten PVT-Module wirklich?

Die Effizienz eines PVT-Moduls hängt stark von den verwendeten Materialien, der Montageart und den Umgebungsbedingungen ab. Die PV-Seite arbeitet ähnlich wie monokristalline oder polykristalline Module mit einem Wirkungsgrad von 15–20 %. Die thermische Komponente kann diesen Wert deutlich anheben – je nach Ausführung auf bis zu 80 % Gesamtwirkungsgrad.

Entscheidende Faktoren sind die Qualität des Wärmetauschers, die Durchflussgeschwindigkeit des Mediums und die Umgebungstemperatur. Besonders im Winter verlieren einfache thermische Systeme stark an Leistung, während gut isolierte PVT-Systeme hier Vorteile bieten. Bei optimaler Ausrichtung und ausreichender Speichertechnik lässt sich ein Großteil des Energiebedarfs decken. Dennoch bleibt die Effizienz stark an den jeweiligen Einsatzort gekoppelt.

Welche Vor- und Nachteile haben PVT-Module?

PVT-Module vereinen zwei Technologien in einem einzigen System. Das spart Platz und erhöht die Ausnutzung der Dachfläche – ideal bei begrenztem Raum. Zudem sinken Montage- und Wartungskosten, da weniger Komponenten installiert werden müssen.

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Auch die CO₂-Bilanz verbessert sich, wenn Strom und Wärme aus derselben Quelle stammen. Auf der anderen Seite stehen die höheren Anschaffungskosten und die komplexere Regeltechnik. Ein weiterer Nachteil: Wer nur saisonal Wärme benötigt – etwa für Heizung im Winter – schöpft das Potenzial der Anlage nicht vollständig aus. In solchen Fällen können Standard-PV-Anlagen in Kombination mit einer Wärmepumpe die bessere Wahl sein.

Vorteile und Nachteile von PVT-Modulen

Vorteile Nachteile
Erhöhte Energieeffizienz Höhere Anfangsinvestitionen
Platzersparnis Lohnt sich nur bei dauerhaft hohem Wärmebedarf
Optimierte Nutzung der Fläche Komplexere Planung und Technik
Förderfähig Geringere Marktauswahl und Anbieterpräsenz

Wann lohnt sich PVT, wann lieber Wärmepumpe mit PV?

Ob sich PVT-Module lohnen, hängt maßgeblich vom individuellen Energiebedarf ab. Wer das ganze Jahr über viel Wärme benötigt – z. B. für Warmwasser, Beheizung von Pools oder industrielle Prozesse – profitiert von der kombinierten Erzeugung. In Privathaushalten mit geringem Wärmebedarf außerhalb der Heizperiode sind Wärmepumpen oft sinnvoller.

Diese nutzen Umweltwärme aus Luft, Erde oder Grundwasser und arbeiten besonders effizient in gut gedämmten Gebäuden. In Kombination mit PV-Anlagen lassen sich Stromkosten um bis zu 75 % senken. Auch die Flexibilität spricht für diese Lösung: PV-Module sind weit verbreitet, zuverlässig und modular erweiterbar. PVT-Module sind aktuell eher Speziallösungen – und Anbieter wie Enpal führen sie bisher nicht im Sortiment.

Welche Anbieter und Marktchancen gibt es für PVT-Systeme?

Obwohl PVT-Module technisch überzeugend sind, führen sie bisher ein Nischendasein. Große Anbieter wie Enpal setzen aktuell ausschließlich auf Photovoltaik. Gründe dafür sind u. a. höhere Produktionskosten, geringere Stückzahlen und eine komplexere Kundenberatung. Auch der Installationsaufwand ist höher. Trotzdem erkennen immer mehr Unternehmen die Chancen dieser Technologie. Besonders in energieintensiven Betrieben oder Wohnanlagen mit hohem Warmwasserbedarf steigt das Interesse.

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Experten erwarten, dass PVT-Systeme in den kommenden Jahren eine größere Rolle spielen könnten – vorausgesetzt, Förderprogramme und gesetzliche Rahmenbedingungen ziehen nach. Für Eigenheimbesitzer heißt das: Wer langfristig plant und hohe Wärmebedarfe hat, sollte diese Lösung zumindest prüfen.

Fazit

PVT-Module sind eine clevere Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung. Doch lohnen sie sich nur unter bestimmten Bedingungen. Für Haushalte mit konstantem Wärmebedarf bieten sie echte Vorteile. In den meisten Fällen jedoch fahren Eigentümer mit Photovoltaik und Wärmepumpe effizienter. Wer viel Platz sparen möchte und ein zukunftsfähiges System sucht, kann PVT als Alternative in Betracht ziehen – idealerweise mit einer professionellen Energieberatung.

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